Das Losbuch des Lorenzo Spirito von 1482
Eine Spurensuche
Softcover, 176 Seiten, 88 Abb., 21 x 28 cm, 89 qualitativ hochwertige Abbildungen als Faksimiledruck
ISBN 978-3-87437-550-4
1 Aufl., Oktober 2010
sofort lieferbar
Das älteste gedruckte Orakelbuch Deutschlands.
Im Mittelalter, genau genommen im 15. Jahrhundert, entstand das "Losbuch des Lorenzo Spirito" aus Perugia und wurde damals ein echter Verkaufsschlager. In den nächsten 200 Jahren erschienen 50 Auflagen in 5 Ländern...
Das kostbare Exemplar, das in unserem Buch vorgestellt wird und heute in der Ulmer Stadtbibliothek aufbewahrt wird, stammt aus dem Nachlass des Patriziers Erhard Schad. Er lebte und wirkte in Ulm zwischen den Jahren 1604 bis 1681.
"Sein Losbuch" war Bestandteil einer wissenschaftlichen Sammlung von über 13.000 Büchern.
Und manchem Zeitgenossen waren Losbücher und Orakel ein Dorn im Auge, wie dem Arzt Johannes Hartlieb, der in seinem "Buch aller Verbotenen Künste" aus dem Jahr 1456 schreibt:
"Man kennt jene verbreitete Art von Büchern, die man Losbücher nennt. Teils wirft man dabei die Würfel, teils kommt es auf das Berechnen einer bestimmten Zahl an.
Mit dieser Zahl sucht man dann im Buch die Antwort auf die Frage auf, um die der Betreffende gebeten hat, sei es nun über Frauen, Tiere, den Erwerb von Amt und Würden oder sonstigem; auch ob ein Kranker sterben oder genesen werde, ob sich eine Not ankündige, ob man in dieser oder jener Angelegenheit Glück haben werde..."
Antworten wie
"Deine Reise wird recht gut verlaufen, aber du wirst schmerzlich erfahren, dass du das Gute nicht ohne Schwierigkeiten erreichen wirst."
lehren das vorausschauende Erwägen und Handeln. Auch erinnern sie beispielsweise an das große Orakelbuch aus China "I Ging", nach welchem durch Würfeln mit Münzen ähnlich verfahren wurde, und das man ebenfalls als Ratgeber für weitere Überlegungen zu Hilfe nahm und sogar bis heute teils verwendet.
Unser Autor Alexander Rosenstock, stellvertrtender Leiter der Stadtbibliothek Ulm, hat das "Losbuch des Lorenzo Spirito" genau untersucht, sehr gut übersetzt und mit vielen zusätzlichen Informationen verwoben.
Leser können nun die praktischen Anleitungen selbst ausprobieren, Forscher und Liebhaber von alten Schriften und Druckgrafik werden auch ihre Freude an unserer Publikation haben.
Eine ausgezeichnete Buchbesprechung finden Sie auf den Seiten der Eberhard Karls Universität Tübingen:
Rezension Prof. Anja Wolkenhauer
Ebenso interessant und detailreich wird unser Losbuch in der Zeitschrift "Germanistik in der Schweiz" (Ausgabe 13/2016) besprochen: