Franz von Assisi. Leben und Wort
Biografie
Hardcover, 232 Seiten, 12,2 x 18,5 cm, mit 16 Tafelabbildungen, spezialveredeltes Cover, goldschimmernd
ISBN 978-3-87437-612-9
1. Auflage, Januar 2023
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Franz von Assisi (1181/82–1226) ist wohl der Heilige, der in seiner bedingungslosen Nachfolge Jesus am nächsten gekommen ist. Sein Leben in radikaler Armut, die alle Hilfe Gott zuschrieb, steht in seltsamen Widerspruch zur Darstellung des Heiligen im Gewölbe der Unterkiche der Basilika von Assisi auf der Vorderseite dieses Buches.
Der Maler Giotto di Bondone zeigt hier, keine 100 Jahre nach dem Tod des Franziskus, die Verehrung des Heiligen im Himmel, umgeben von einer Engelschar. Das viele Gold veranschaulicht die Reinheit von Franziskus' Lebensstil und die Schönheit der ewigen Vollendung.
Heiligkeit wird oft als Perfektheit missverstanden, aber nur auf den ersten Blick verlief das Leben der Heiligen unkompliziert. Auch Franziskus hat ein Leben lang mit sich und der Schwachheit seiner ihm folgenden Brüder gerungen. Ganz bewusst hat der derzeitige Papst als erster in der Geschichte der Kirche den Namen Franziskus gewählt, um deutlich zu machen, dass es Aufgabe aller Christinnen und Christen ist, die Sorge um die Armen und Bedrängten unserer Tage in den Mittelpunkt zu rücken.
Joseph Bernhart (1881–1969) verfasste neben dem vorliegenden Werk zahlreiche Aufsätze zu heiligen Gestalten der Kirchengeschichte, wie Bonifatius (652/75–754), Ulrich von Augsburg (890–973), Bernhard von Clairvaux (um 1090–1153), Thomas Morus (1478–1535) und Teresa von Ávila (1515–1582). Wer die ergreifende Schilderung des Lebens und Wirkens von Franziskus als Biografie aus der Hand Joseph Bernharts gelesen hat, wird wohl verstehen, warum der langjährige Bischof von Aachen Klaus Hemmerle (1929–1994) auf eine einsame Insel, auf die nur zwei Bücher mitgenommen werden dürfen, neben der Bibel dieses Franziskusbuch ausgewählt hätte.
© Anton H. Konrad Verlag / Joseph-Bernhart-Gesellschaft e. V.
Joseph Bernhart
Ein außerordentliches Leben führte der 1881 in Ursberg geborene Joseph Bernhart. Er hat sich für ein Leben als Priester entschieden. 1904 erhielt er die Priesterweihe für das Bistum Augsburg, studierte aber davor schon katholische Theologie und Philosophie in München.
In beiden Fachgebieten brillierte er, verband sie zu einem Messpunkt der Authentizität und Integrität in seinem Leben. Mit der gebotenen Ernsthaftigkeit erreichte er den Titel Doktor der Theologie im Jahr 1910 über mittelalterliche Mystik, 18 Jahre später dann den Dr. phil.
Die innere Auseinandersetzung mit der Unterordnung unter kirchliche Autoritäten und die Endgültigkeit des Zölibats brachten ihn dazu "Der Kaplan" zu schreiben. Neben vielen anderen, und sehr bedeutenden Werken aus unserem Programm, spiegelt dieses Werk insbesondere die persönlichen Lebensumstände der prägenden Epoche.
Zunächst also als Kaplan in Markt Wald, Tandern, Hollenbach, Neuburg an der Donau und Murnau, wurde er zudem Mitarbeiter der Zeitschrift "Hochland", die damals schon ökumenisch arbeitete und maßgeblich an der Kritik der NS-Ideologie mitwirkte.
Bernharts Wissensdurst führte ihn weiter zum Studium von Latein, Germanistik und Geschichte in Jena, das nicht beendet hatte, da er inzwischen Elisabeth Nieland kennengelernt hatte. Nach einer schweren Entscheidungsphase heirateten beide geheim und standesamtlich in London - im Jahr 1913.
Damit wurde Joseph Bernhart als Priester oder besser "Laie" exkommuniziert. Seine Rekonziliation, also die Wiederaufnahme in und Versöhnung mit der Kirche, erfolgte erst 1939 und 1942.
Immer und ständig publizistisch tätig, mündete seine Ablehnung der NS-Ideologie 1942 in einem Veröffentlichungsverbot.
Seit 1948/49 war unser Autor wieder ein gefragter Referent. In zahlreichen Vorträgen trug er dazu bei, den wahren christlichen Gedanken von Nächstenliebe und Aufrichtigkeit in Deutschland zu verbreiten und sich in diesem Geiste um die ehrliche Aufarbeitung der Verbrechen zu bemühen.
Er wurde Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Società Europea di Cultura.
Wenig später, 1952, wurde er zum Honorarprofessor für mittelalterliche Geistesgeschichte an der Universität München berufen.
Im Zentrum seines vielfältigen, auch literarisch wertvollen Werkes als Theologe, Philosoph, Dichter und Kulturhistoriker steht die Suche nach dem Sinn und die Frage nach dem Bösen in der Geschichte. Eugen Biser stufte Joseph Bernhart als größten Geschichts- und Existenzdenker des 20. Jahrhunderts ein.
Pressestimmen
- August 2023
Klerusblatt, print, Ausgabe 8-9/2023, S. 211
Franz von Assisi... von P. Ludwig Gschwind
- 20. Februar 2023
Mittelschwäbische Nachrichten, print und digital (22.02.23)
Ein Prachtbuch über den "gottseligen Bettler" von Heinrich Lindenmayr
- 4./5. Februar 2023
Katholische Sonntagszeitung f. d. Bistum Augsburg, Ausgabe 5, S. 20 (pdf)
Geschichte unter der Lupe von Marin Schmidt
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