Thomas Morus
Leinen. Hardcover, 300 Seiten, 12,5 x 20,5 cm
ISBN 978-3-87437-156-8
Januar 1979
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Faszinierender historischer Roman über den englischen Reformator des christlichen Glaubens, der seinen Prinzipien treu blieb und dafür mit dem Leben bezahlte...
Thomas Morus, oder auch Thomas More, war eine historisch wichtige Figur des 15. und 16. Jahrhunderts. In London lebend, lernte er Latein und Griechisch und wurde Jurist. Durch seinen Glauben in der katholischen Kirche verwurzelt, stieg er zum Parlamentsmitglied und -sprecher unter Heinrich VIII. auf, unterstüzte diesen auch bei der Auseinandersetzung mit dem Protestantismus.
Da er jedoch keine Unterstützung für des Königs nach katholischem Recht illegitime Ehe-Änderungspläne gewährte noch einen Eid auf den König leisten wollte, der sich selbst als Kirchenoberhaupt der nunmehr anglikanischen Kirche einsetzte, wurde Thomas Morus hingerichtet.
Er wurde später als Märtyrer heilig gesprochen.
Joseph Bernhart hat an Thomas Morus vor allem die Gewissenhaftigkeit, die Unbestechlichkeit und innere Stärke bewundert, aber auch die Idee einer utopischen Gesellschaft, in der Gerechtigkeit herrscht und keiner zu leiden braucht.
Vortrefflich ist es Bernhart gelungen, das vielschichtige Leben von Thomas Morus in diesem historischen Roman zu erfassen und spannend zu erzählen.
© Anton H. Konrad Verlag / Joseph-Bernhart-Gesellschaft e. V.
Joseph Bernhart
Ein außerordentliches Leben führte der 1881 in Ursberg geborene Joseph Bernhart. Er hat sich für ein Leben als Priester entschieden. 1904 erhielt er die Priesterweihe für das Bistum Augsburg, studierte aber davor schon katholische Theologie und Philosophie in München.
In beiden Fachgebieten brillierte er, verband sie zu einem Messpunkt der Authentizität und Integrität in seinem Leben. Mit der gebotenen Ernsthaftigkeit erreichte er den Titel Doktor der Theologie im Jahr 1910 über mittelalterliche Mystik, 18 Jahre später dann den Dr. phil.
Die innere Auseinandersetzung mit der Unterordnung unter kirchliche Autoritäten und die Endgültigkeit des Zölibats brachten ihn dazu "Der Kaplan" zu schreiben. Neben vielen anderen, und sehr bedeutenden Werken aus unserem Programm, spiegelt dieses Werk insbesondere die persönlichen Lebensumstände der prägenden Epoche.
Zunächst also als Kaplan in Markt Wald, Tandern, Hollenbach, Neuburg an der Donau und Murnau, wurde er zudem Mitarbeiter der Zeitschrift "Hochland", die damals schon ökumenisch arbeitete und maßgeblich an der Kritik der NS-Ideologie mitwirkte.
Bernharts Wissensdurst führte ihn weiter zum Studium von Latein, Germanistik und Geschichte in Jena, das nicht beendet hatte, da er inzwischen Elisabeth Nieland kennengelernt hatte. Nach einer schweren Entscheidungsphase heirateten beide geheim und standesamtlich in London - im Jahr 1913.
Damit wurde Joseph Bernhart als Priester oder besser "Laie" exkommuniziert. Seine Rekonziliation, also die Wiederaufnahme in und Versöhnung mit der Kirche, erfolgte erst 1939 und 1942.
Immer und ständig publizistisch tätig, mündete seine Ablehnung der NS-Ideologie 1942 in einem Veröffentlichungsverbot.
Seit 1948/49 war unser Autor wieder ein gefragter Referent. In zahlreichen Vorträgen trug er dazu bei, den wahren christlichen Gedanken von Nächstenliebe und Aufrichtigkeit in Deutschland zu verbreiten und sich in diesem Geiste um die ehrliche Aufarbeitung der Verbrechen zu bemühen.
Er wurde Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Società Europea di Cultura.
Wenig später, 1952, wurde er zum Honorarprofessor für mittelalterliche Geistesgeschichte an der Universität München berufen.
Im Zentrum seines vielfältigen, auch literarisch wertvollen Werkes als Theologe, Philosoph, Dichter und Kulturhistoriker steht die Suche nach dem Sinn und die Frage nach dem Bösen in der Geschichte. Eugen Biser stufte Joseph Bernhart als größten Geschichts- und Existenzdenker des 20. Jahrhunderts ein.