ist für mich eines der besten. Warum? Wir und unser Verlag in Weißenhorn waren schon immer Grenzgänger zwischen zwei kulturgeschichtlichen Gebieten, wenn man so will...
(Das ist sie: Die Buchhändlerin Christl Konrad)
... und genau hier setzt die Publikation von René Brugger und Markus Würmseher an.
Didaktisch gut aufgebaut werden zuerst die Orte und Räume beleuchtet, die Grenzen und auch die Abgrenzung stehen dabei im Mittelpunkt.
Im zweiten Kapitel stehen diejenigen im Mittelpunkt, die in diesem "Grenzgebiet" lebten oder auch gewirkt haben.
Der dritte Teil beschäftigt sich mit Kult und Kirche, der vierte gilt den verschiedenen Institutionen.
Was mir besonders gut an dem Schnell-und-Steiner-Werk gefällt ist die Vielfalt an Blickwinkeln, sowohl historisch gesehen als auch anhand der Themen: der Abriss geht vom 16. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert und spart auch die Nazizeit nicht aus.
Geometrische Kriegsbilder des Absolutismus von Eberhard Birk werfen beispielsweise neue Fragen auf, wie man landschaftlich-ländlichen Raum begreift.
Helmut A. Seidl stellt den Mediziner J.E. Wetzler aus dem 18.-19. Jahrhundert vor, der die Wirkung der Heilquellen auf Kranke wissenschaftlich untersucht hat.
Ein sehr aufregendes Thema behandelt Manfred Weitlauff: die Persönlichkeit des Ignaz von Döllinger. Ursprünglich war er zum Priester geweiht, allerdings war er ein vehementer Gegner des Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes, was ihm schließlich die Exkommunikation eingebracht hat.
Von Döllinger hat sich im übrigen auch mutig und offen gegen den aufgekommenen Judenhass im 19. Jahrhundert gestellt und gilt als Mitbegründer der Altkatholischen Kirche.
Ich empfehle dieses Fachbuch, weil es mich berührt hat, weil es die Geschichte ist, in die unser Verlag mit unserer Stadt Weißenhorn auch gehören und weil es wissenschaftlich von hervorragenden Autoren geschrieben ist.