Rott am Inn 2
Beiträge zu Kunst und Geschichte der ehemaligen Benediktinerabtei. Band 2
Softcover, 388 Seiten, 22 x 21 cm, 170 meist farbige Abbildungen
ISBN 978-3-87437-466-8
1. Auflage, Januar 2002
vergriffen
Rott am Inn gilt bei alIen Kunstfreunden als die ideale Verkörperung des "Gesamtkunstwerks" am Ende der Rokokozeit.
Architektur und Stuck, Malerei und Skulptur zogen durch die Person des Bauherrn Abt Benedikt Lutz von Lutzenkirchen in den Jahren 1759 bis 1763 die vorzüglichsten Meister ihrer Zeit an: den Münchner Baumeister Johann Michael Fischer, der zwischen den stehengebliebenen romanischen Türmen, gegen Westen zu, einen genialen Oktogonraum aufrichtete; den Wessobrunner Jakob Rauch, welcher der Rokokostukkatur in einem feinsinnig erdachten Programm zu einem großen Triumph verhalf; den Freskanten Matthäus Günther aus Augsburg, der den einst von Johann Evangelist Holzer für Münsterschwarzach erdachten "benediktinischen Himmel" neu interpretierte und der den für Rott reklamierten Patronen Marinus und Anianus eine gültige Darstellung angedeihen ließ; den Hofbildhauer Ignaz Günther, der für Rott drei meisterhafte Altäre schuf und die anderen vermutlich entwarf, so daß einer Generation von lokalen Meistern wie Joseph Götsch in Aibling ein reiches Betätigungsfeld blieb. Zwar mußte der Bauherr schuldenhalber resignieren - er nahm allein bei der Schwesterabtei Oberaltaich 30000 Gulden auf -, und er mußte sich den Titel "Heiliger Verschwender" gefallen lassen, aber sein Werk in Rott am Inn wurde unsterblich.
Der von Willi Birkmaier, Stadtheimatpfleger von Rosenheim, herausgegebene Band beschwört den Rotter "genius loci" und enthält eine Fülle wertvoller Beiträge aus berufener Feder. Namhafte Wissenschaftler und Ordenshistoriker bringen dem Prälatenstift Rott ihre Huldigung dar.
Anlaß ist die Wiedereröffnung der Kirche am 30. Juni 2002 nach zehnjährigen Restaurierungsarbeiten. Auf rund 400 Seiten mit vielen farbigen Tafelabbildungen ersteht ein getreues Porträt der einstigen Benediktinerabtei Rott am Inn, von der Grundsteinlegung für die Klosterkirche im Jahre 1134 bis zur Aufhebung des Stifts 1802 und der Abführung der Wertsachen nach München.