Reformation und Gegenreformation in der Reichsgrafschaft Wiesensteig
Hardcover, 344 Seiten, 24 x 17 cm, 34 Tafelabbildungen
ISBN 978-3-87437-391-3
Januar 1996
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Es ist ein bemerkenswerter Fall der Reformationsgeschichte:
Die Herrschaft Wiesensteig, die von Graf Ulrich XVII. von Helfenstein zunächst für die Reformation geöffnet worden war, wird 1567 – nach nur 12 Jahren – vom selben Landesherrn wieder zur katholischen Kirche zurückgeführt. Ein Rückschlag für die Reformation, der sogleich sowohl in katholischen wie auch in protestantischen Streitschriften für die jeweils eigene Sache instrumentalisiert wird.
Seitdem die Helfensteiner Residenz in Wiesensteig genommen hatten, ist der Ort von einem Dualismus zwischen dem Grafen und dem Chorherrenstift St. Cyriakus geprägt. Obwohl die Pfarreien der Herrschaft fast alle dem Chorherrenstift inkorporiert sind, und damit der Handlungsspielraum des Grafen Ulrich sehr eingeschränkt erscheint, kann er erfolgreich gezielte Schritte zur Reformation seines Territoriums einleiten. Der Sieg der Protestanten im Fürstenkrieg 1552 ermöglichte dem Grafen dabei ein selbstbewusstes Auftreten.
Siegfried Hermle beschreibt in diesem Buch nicht nur die Ereignisse in den Reformationsjahren (1555–1567), sondern auch die Vorgeschichte und die Wirkung der vom Grafen angesichts des eigenen Todes vollzogenen Rückkehr zum alten Glauben.
Peter Canisius war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Theologe mit Leib und Seele. Als erster niederländischer Jesuit wurde er auf geistlichem und politischen Terrain - vor allem in Süddeutschland - so einflussreich, dass sich auch die weltlichen Herrscher an seinen Lehren orientierten.