fbpx
BÜCHER
Das Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth
Gabriele Deibler

Das Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth

Von der Gegenreformation bis zur Säkularisation

Leinen, 159 Seiten, 17,5 x 24,5 cm, 40 meist farbige Tafeln
ISBN 978-3-87437-287-9
Januar 1989

sofort lieferbar

19,80 €

inkl. MwSt.
zzgl. Versand

     

Das vorliegende Buch der Autorin Gabriele Deibler, mit exzellenten farbigen und schwarzweißen Abbildungen ausgestattet, wurde von der Stadt Donauwörth mit dem ersten Jugendpreis ausgezeichnet.

Mit Manegold I. von Werd steht eine leuchtende Gestalt am Anfang dieses Benediktinerklosters in Donauwörth. Als Gesandter Kaiser Konrads II. war er zusammen mit dem Bischof von Straßburg und großem Gefolge nach Byzanz aufgebrochen zur Brautwerbung für das Kaiserhaus.

Beim längeren Aufenthalt in Konstantinopel gelang es Manegold, von Kaiser Konstantin VIII., seinem Gastgeber, die Staurothek mit dem Kreuzpartikel, die zu den griechischen Reichs- und Krönungsinsignien zählte, als Geschenk zu erbitten und sofort außer Landes zu bringen.

Sicher ist auch, daß man später alljährlich am 30. Oktober in Donauwörth das Eintreffen der unschätzbaren Reliquie auf dem Mangoldstein im Jahre 1029 feierte. Papst Leo IX. weihte 1049 Burgkapelle und Frauenkloster auf dem Mangoldstein.

Während des Investiturstreits gestattete Papst Paschalis, das (später verlegte) Frauenkloster in einen Männerkonvent zu erweitern und diesen mit Mönchen aus St. Blasien zu besetzen. Die neue Klosterkirche wurde am 14.4. 1187 in Anwesenheit Friedrich Barbarossas geweiht. Im Jahre 1256 wurde Donauwörth Schauplatz eines schrecklichen Ereignisses: Herzog Ludwig II. von Bayern ("der Strenge") ließ in eifersüchtigem Wahn seine Gattin Maria von Brabant enthaupten. Die Unglückliche erhielt später im Kapitelhaus des Klosters eine würdige, bald viel verehrte Grabstätte; der Herzog stiftete zur Sühne das Kloster Fürstenfeld.

An der Religionsausübung der Benediktiner von Heilig Kreuz entzündete sich seit dem Schmalkaldischen Krieg 1544 und besonders 1605-1607 der Streit zwischen der protestantisch gewordenen Reichsstadt Schwäbischwerd und dem Kloster. Am 3.8. 1607 verhängte Kaiser Rudolf II. in Prag die Reichsacht über die Stadt Werd, die darauf von Herzog Maximilian I. von Bayern besetzt und später unter dem Namen Donauwörth Bayern einverleibt wurde.

Die Ereignisse von 1607 wirkten nach, als Gustav Adolf von Schweden 1632 mit seinem Heer vor Donauwörth stand und es einnahm. Mit der Schlacht am Schellenberg und dem Sieg bei Nördlingen geriet Donauwörth wieder in die Hand der Kaiserlichen; es wurde dann als katholische Stadt wieder in den Reichsverband aufgenommen.

Die Heirat von Maximilians Tochter Magdalena mit dem Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Neuburg leitete die Rekatholisierung der Pfalz und der Jungen Pfalz ein, so daß Herzog Maximilian mit seiner bayerischen Politik die Verhaltnisse im Raum Donauwörth völlig verändern konnte, eine der Voraussetzungen, daß Kloster Heilig Kreuz nach dem Westfalischen Frieden zu einer bedeutenden Abtei werden konnte.

Im Neubau der Klosterkirche 1717-1720 schufen sich Joseph Schmuzer von Wessobrunn als Baumeister und Franz Schmuzer als Stukkator ihren bedeutenden Namen. Die Gewölbe malte statt des Münchners Casmas Damian Asam der Konstanzer Jacob Karl Stauder aus. Auch bei der reichen Altarausstattung kamen bedeutende Meister zum Zuge, so der Augsburger Akademiedirektor Johann Georg Bergmüller und der Oberndorfer Bildhauer Johann Georg Bschorer. Bei den Klosterneubauten der Röls-Zeit ist (wie beim Hochstift Augsburg) der Nachfolger Johann Jakob Herkommers, Valerian Brenner aus Günzburg, verantwortlicher Architekt, später Joseph Schmuzer. Im "Herbst des Barock" setzte der Maler Johann Baptist Enderle im Festsaal (Gallussaal) 1780 als Freskant die Klostergeschichte groß in Szene.

Zu den künstlerischen Leistungen der Benediktiner traten im 18. Jahrhundert literarische Werke des Konvents, so von Beda Mayr, Franz Xaver Bronner und vom letzten Abt Coelestin Königsdorfer.

Den Untergang des Benediktinischen Erbes im 19. Jahrhundert stoppte der geniale pädagoge Ludwig Auer (1839-1914), der mit seinem "Pädagogium", bald "Cassianeum" genannt, 1875 von Neuburg in das leerstehende Heilig Kreuz übersiedelte. Sein Anliegen der religiösen Volkserziehung, verbunden mit der Eröffnung eines Knabeninstituts, trug schon bald reiche Früchte.


Gliederung des vorliegenden Bandes:

I.
Das Kloster Heilig Kreuz im Mittelalter

II.
Äbte und Konvent im 17. und 18. Jahrhundert

III.
Geistlicher Charakter des Stifts

IV.
Wirtschaftliche Verhältnisse

V.
Heilig Kreuz als geistig-kultureller Mittelpunkt

VI.
Leben im Kloster unter dem letzten Abt bis zur Säkularisation

VII.
Heilig Kreuz im 19. und 20. Jahrhundert
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.