Kloster Seeon
Beiträge zu Geschichte, Kunst und Kultur der ehemaligen Benediktinerabtei
Leinen, 444 Seiten, 21,5 x 22,5 cm, 225 überwiegend großformatige Tafelabbildungen
ISBN 978-3-87437-346-3
Januar 1993
sofort lieferbar
Durch die Jahrhunderte hat das ehemalige Insel-Kloster Seeon seine Idylle rund um den Klostersee bewahren können. Es wird deutlich, wie stark benediktinischer Geist diesen malerischen Landstrich im nördlichen Chiemgau geprägt hat, seit der bayerische Pfalzgraf Aribo I. in seinem väterlichen Erbe Burgili eine cella errichtete, die er dem hl. Bischof Lambert weihte und den Nachfolgern des
hl. Benedikt von Nursia übergab. Die von Aribos Familie gegründeten Abteien Moggio in Friaul, Millstatt und Eberndorf in Kärnten sowie Göß in der Steiermark zeugen von der weitausgreifenden Machtstellung dieser Fürstenfamilie, die sich in Seeon ein Hauskloster und eine Familiengrablege schuf.
Seeon hat auch nach dem 12. Jahrhundert immer wieder Zeiten des Glanzes erlebt; so zeugt die gotische Klosterkirche mit Netzgewölbe und Renaissancefresken für den Aufbruch im 15./16. Jahrhundert. In der Gegenreformation entstand die barocke Klosteranlage und die schöne Bergkirche Maria Eck als Wallfahrt.
In dieser Zeit der Hochblüte wurden gelehrte Seeoner Patres zu tragenden Kräften der Salzburger Benediktiner-Universität und ebenso des berühmten Barocktheaters, das in den Salzburger Festspielen fortlebt. Dort begann die Bekanntschaft mit dem Knaben Wolfgang Amadeus Mozart, die bald der hochstehenden Musikkultur des Chiemgau-Klosters neue Glanzlichter aufsetzen sollte, wobei das
bei den beiden Mozart wie bei Michael Haydn gleichermaßen hoch-geschätzte Seeoner Klosterbier zur Vertiefung der freundschaftlichen Bande beigetragen hat.
Die Säkularisation von 1803 traf ein in voller Blüte stehendes Kloster. Mit dem 1994 zur Tausendjahrfeier neu eröffneten Kultur- und Bildungszentrum und in dem vorliegenden Band wurde Seeons geistige Tradition aufbereitet und fortgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Hans von Malottki
Zu diesem Buch
Odilo Lechner OSB
Seeon
Helmut Wittmann
Benediktinisch Land - gesegnet Land
Die Landschaft um Kloster Seeon im Spiegel historischer und zeitgenössischer Quellen
Friedrich Prinz
Mönchtum und Kultur
Die frühmittelalterlichen Grundlagen
Heinz Dopsch
Die Aribonen - Stifter des Klosters Seeon
Eva-Maria Zehetmair
Das Benediktiner-Kloster in Seeon - ein historischer Abriß
Äbteliste
Hans Roth
Die Seeoner Äbte vom 16. Jahrhundert bis zur Säkularisation des Klosters 1803
Klaus Wollenberg
Aspekte der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Klosters Seeon
Ferdinand Steffan
"Vier Steine sind dort gefunden und nach Seeon ins Kloster überführt worden..." (Aventin)
Denkmalpflege im Kloster Seeon zu Beginn des 17. Jahrhunderts
Gude Suckale-Redlefsen
Die Buchmalerei in Seeon zur Zeit Kaiser Heinrichs II.
Volker Liedke
Die mittelalterlichen Grabdenkmäler des Klosters Seeon
Walter Brugger
Die Bau- und Kunstgeschichte des Klosters Seeon
Hans Pörnbacher
Die schönste Kunst im Schreiben
Literaten und Literaturpflege in Seeon von 1600 bis 1800
Robert Münster
Die Musik im Kloster Seeon
Karl Maureen
Die Orgeln der Klosterkirche Seeon
Hans-Jürgen Schubert
Seeon als Kurort
Hans Hofer und Gerhart Nebinger
Das herzogliche Haus Leuchtenberg und Seeon
Yvonne E. Schmidt
Das Kloster als Bildmotiv
Christian Soika
Rund um den Klostersee - ein Bild der Landschaft heute
Hermann Schuster
Neues geistiges Leben in Seeon
Die Restaurierung des Klosters Seeon durch den Bezirk Oberbayern
Register und Bildnachweis