Es gibt eine Gesellschaft, die sich der Rettung von Kulturgut in Krisengebieten verschrieben hat. Es ist ICOMOS e.V. mit Sitz in Berlin. Für sie haben wir einen Tagungsband gemacht, der im Februar diesen Jahres erschienen ist und freuen uns, auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen.
Baudenkmale in Konflikten und Katastrophen - Prävention / Intervention / Nachsorge
92 Seiten mit über 70 Abbildungen
Es gibt viele, zu viele wunderbare und wichtige Denkmale, die die kulturelle Identität eines Landes, einer Gegend, einer ethnischen oder religiösen Gruppe prägen und zerstört wurden und werden.
Auf jedem Kontinent finden immer wieder solche Prozesse statt. Das meiste wird von Menschenhand gemacht, Anderes fällt Naturphänomenen zum Opfer.
UNESCO-Konventionen
Im Jahr 1972 wurde von der UNESCO die Konvention mit dem Namen "Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes" verabschiedet. Das ist die Grundlage, auf der auch der Schutz vor unlauterem Handel mit kostbaren Kunst- und Kulturobjekten beruht.
Darin zeigt sich die schon früher konstituierte "Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten" aus dem Jahr 1954 beinhaltet.
Als die älteste Konvention überhaupt ist sie zugleich Bestandteil des humanitären Völkerrechts.
ICOMOS und das Kulturgut
Auf der Basis der genannten Konventionen setzt sich ICOMOS weltweit für Schutz und Pflege von Denkmälern ein, die Bewahrung des Kulturerbes ist das Hauptziel.
Beratend und als Gutachter sind ikomos-Mitglieder an der Arbeit des Welterbe-Komitees beteiligt.
Jedes Land hat sein eigenes Komitee und arbeitet mit den anderen international zusammen. Bereits über 120 Länder verfügen über ein eigenes Nationalkomitee und setzen sich zusätzlich für mehr Sichtbarkeit und öffentliches Interesse am Denkmalschutz sowie Denkmalpflege ein.
Zu ICOMOS zählen weiter etwa 25 internationale wissenschaftliche Komitees.
Tagungsband
Unsere Publikation, die am 1. Februar 2024 erschienen ist und vom Deutschen Nationalkomitee ICOMOS e.V. herausgegeben wurde, beschäftigt sich nun mit dem - leider immer noch - aktuellen Thema der Denkmalzerstörung.
Die Vorworte der Vertreter der drei beteiligten Institutionen sowie die Keynote informieren über die Hintergründe und Entwicklung der neueren Zeit.
In drei Hauptteile werden die Beiträge gegliedert.
Sie erschließen die Themenbereiche des Titels: Prävention, Intervention, Nachsorge.
Inhalt
Aus den Medien bekannte Kulturzerstörungen der vergangenen Jahre werden erörtert: beispielsweise die Explosion im Hafen von Beirut, die Zerstörung der Buddhastatuen in Bamiyan in Afghanistan oder die Flut in Bad Neuenahr - Ahrweiler.
Wichtige Fragestellungen und weitere Einsätze denkmalpflegerischer Arbeit sind:
Grußworte und Keynote
Grußwort Tino Mager, Präsident ICOMOS Deutschland
Grußwort Tobias Busen, Deutsches Archäologisches Institut
Geleitwort Susann Harder, BlueShield Deutschland
Keynote Carolin Kolhoff, UNESCO und Kulturgutschutz
I. Prävention
Tobias Strahl
Die Grenzen des Konventionellen – Kultur und kulturelles Erbe in den (bewaffneten) Konflikten des 21.Jahrhunderts
Lilya Onyshchenko-Shvets
Time of (Not)Simple Decisions–The Experience of Lviv in 2022
Simone Mühl, Felix Wolter
Der Bau des Makhul-Stausees im Irak – Prävention und Worstcase-Planung im Projekt KulturGutRetter
II. Intervention
Tobias Busen, Wanja Wedekind
KulturGutRetter – Der Umgang mit gebautem Kulturerbe in Krisensituationen
Henning Burwitz
Intervention nach der Explosion im Hafen von Beirut am 4. August 2020 – Maßnahmen zur Rettung städtischer historischer Bausubstanz im Katastrophenfall
Laura Haverkamp, Steffen Skudelny
Eine Jahrhundertflut? Was lehrt uns die Flut von 2021 im Umgang mit denkmalgeschützten Objekten?
III. Nachsorge
Katrin Junge
Die Herzogin Anna Amalia-Bibliothek nach dem Brand
Georgios Toubekis
Erhalt des UNESCO Welterbes Bamiyan (Afghanistan) – Perspektiven und Grenzen des Denkmalerhalts im Rahmen internationaler Hilfsprogramme
Tagungsprogramm
CurriculaVitae
Folgen Sie gerne dem Downloadlink zum ICOMOS-Tagungsband
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