Staatsoper Unter den Linden - unser zweites Buchprojekt zur Denkmalpflege in Berlin war zu Besuch beim Verein "Denk mal an Berlin". Ganz korrekt genommen waren es eigentlich unsere Autoren, die Architekten Hübner & Oehmig, die einen Vortrag zum Buchinhalt gegeben haben.
Noch korrekter wäre zu sagen, sie haben ihre Arbeit, die zum Buch geworden ist, vorgestellt.
Einer schönen Idee von Elizabeth Ziemer von Denk mal an Berlin e.v. folgend, konnte die Sanierung der Staatsoper in einem kompakten Vortrag Mitte Oktober 2023 erneut betrachtet werden.
Der Anton H. Konrad Verlag hat hierzu seine Bände aus der Reihe "Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin" in die Kantstraße 106 mitgebracht.
Tausend Kleinigkeiten
Man könnte auch "mille fiori" sagen. Tausend Blumen sind zum Blühen während der Sanierung gebracht worden. Nicht nur die Steininkrustationen oder -einlegearbeiten im imposanten Apollosaal in Blütenform, sondern all die kleinen und großen vergoldeten Elemente, die einzeln abgetragen später wieder angebracht werden mussten... Eine Kleinigkeit konnte bei den Facharbeiten ein Paneel verändern. Die Berechnungen bei der Schallübertragung haben den musikalischen Blüten die rechte Geltung gebracht. Und vieles mehr.
Elisabeth Ziemer, Volker Hübner © Denk mal an Berlin e. V.
Bei der anschliessenden Diskussion wurden sowohl von Volker Hübner, Christiane Oehmig wie auch von Gästen weitere spannende Details der Sanierung besprochen. Elisabeth Ziemer moderierte den Abend.
Kontakt-Architekten als Vermittler
Unsere erste schöne Buchvorstellung in der Staatsoper war ebenfalls begleitet von einem Vortrag - mit Rundgang im Gebäude selbst. Diese zweite Buchvorstellung war im Grunde genommen die Essenz der ersten: Sie hat die Hauptthemen mit zahlreichen Details angesprochen. Begleitet von Bildmaterial konnte das Publikum von "der Arbeit dahinter" ausreichend tanken.
Architekt Hübner und Kunsthistorikerin Oehmig fungierten bei dem langwierigen Vorhaben als Kontakt-Architekten.
Sie sind bei der Ausführung der Sanierung Vermittler zwischen dem entwerfenden Architekten, Hans-Günter Merz, dem Bauherren, in diesem Fall dem Landesdenkmalamt und den Nutzern der Oper.
Im Vorfeld der Projekte bearbeiten sie auch verschiedene Teilaspekte unter Berücksichtigung von kunsthistorischen und archivalischen Quellen, sind dann vor Ort bei der Organisation der Baustelle. Eine überaus umfangreiche Aufgabe.
Begeisterung fürs Denkmal
Die teilten alle Teilnehmer des schönen Abends. Insbesondere sei an dieser Stelle auch der Verein Denk mal an Berlin erwähnt, den es seit 2003 gibt. Er versteht sich als Vermittler des Denkmals, als Informationsquelle wie Denkmalpflege geht und wie nicht und beteiligt sich rege am öffentlichen Diskurs um Erhaltung und Pflege und bindet dies in seine Jugendarbeit ein.
Für sein Engagement für Berlin hat der Verein den Deutschen Preis für Denkmalschutz erhalten.
Ausklang
© Denk mal an Berlin e. V.
Das Team des Vereins sorgte anschliessend für einen kleinen Ausklang mit Umtrunk. An den Wänden im Hintergrund hängen Poster, die sehr eindrücklich die Mission des Vereins verdeutlichen. "Wer rettet mich?" fragt das jeweilige Denkmal und die nächsten Aufgaben warten schon...
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