Kloster Holzen bei Augsburg
Ein Juwel des schwäbischen Barock
Hardcover, 156 Seiten, 110 Abb., 21 x 29,7 cm, 110 Abbildungen
ISBN 978-3-87437-544-3
Dezember 2009
vergriffen
Kloster Holzen wurde vermutlich im späten 12. Jahrhundert für den Orden der Benediktiner. Es waren dort sowohl Mönche als auch Nonnen untergebracht. Der Männerkonvent wurde zwei Jahrhunderte später aufgelöst.
In der Zeit des Barock 1698-1704 wurde dort die Kirche St. Johannes der Täufer von Franz Beer errichtet und geweiht. Der Dekor ist äußerst anspruchsvoll: die figürliche Ausstattung übernahm Ehrgott Bernhard Bendl, aus ebenfalls seiner Hand und von Benedikt Vogel stammen die Stuckelemente, die Fresken von Johann Rieger.
Bendel kommt aus einer Bildhauerfamilie, hielt sich in Prag, Wien und sehr wahrscheinlich auch in Rom und Paris auf, wo er seine Kenntnisse und Fähigkeiten vervollkommnete. Er wirkte in Augsburg als Meister und war sehr geachtet.
Rieger war ebenfalls in Augsburg tätig - als Maler und Zeichner. Seine Fortbildung wurde in Rom beendet, danach übernahm er die Leitung der Reichsstädtischen Kunstakademie in Augsburg, die allen Bürgern mit Begabung offenstand. Er arbeitete unter anderem auch für die Familie Fugger.
In dieser Veröffentlichung wird neben dem kunstgeschichtlichen Hauptthema auch die damalige Organisation und Finanzierung des Kirchenbaus und Konventumbaus unter der Äbtissin Anna Katharina Hildegard Haslang von Haslangkreit sowie die jüngere Geschichte auf dem Weg zur Wohn- und Arbeitsstätte für Menschen mit Behinderung aufgezeigt.

© Anton H. Konrad Verlag, Alois Sailer
Alois Sailer
Dichter, Rebell, Heimatschützer
Alois Sailer wurde 1936 in Lauterbach geboren.
Er stammt aus einer Familie, die schon seit Jahrhunderten im Donauried ansässig ist. Daraus erklärt sich seine Liebe zur Heimat und Landschaft, die in all seinen Werken offenbar wird.
In jungen Jahren mit Krieg und der Abwesenheit des Vaters konfrontiert, entdeckte Alois Sailer, dass neben der Familie auch die Landschaft das Leben bereichert. Dabei war sein Alltag stets religiös geprägt.
Aus dieser Basis heraus entwickelte sich sein nahezu unerschütterlicher Geist, der sich als aktiver Heimatschützer im Ehrenamt der Kreisheimatpflege engagiert.
Die Sprache im Allgemeinen und der Schwäbische Dialekt des Donaurieds im Besonderen sind daher auch seine Liebe und stete Begleiter, die ihm erlauben, das Erlebte in Wortbilder zu fassen.
Was in zarten Jahren als sprachliche Spielerei anfing, wurde in der Jugend ein reales Element seines Lebens: Mit etwa 11 Jahren verfasste Alois Sailer Theaterstücke und veröffentlichte nur drei Jahre später seine ersten Gedichte.
Als guter Beobachter von Land, Menschen und Bräuchen konnte Alois Sailer die Stimmungen der Natur und das Tierverhalten einfangen. Das leichte Schmunzeln und zuweilen ein leicht sarkastisch durchscheinendes Element des menschlichen Tuns findet sich in nahezu allen seinen Gedichten. Sie sind vorwiegend in Dialekt, aber auch auf Hochdeutsch verfasst.
Mit dem Gedichtband "Wildgäs und Singschwäne" wird das Verdienst des Dichters Alois Sailer um die lautmalerischen Worte des Donauried-Schwäbischen erneut sichtbar.
Auch das ist aktiver Heimatschutz.
Das Land oder besser die Heimat und die Sprache haben ihren Anteil am Werdegang Alois Sailers zum Rebellen.
Da er keine Scheu hatte, deutlich und offen das auszusprechen, was offensichtlich für das Donauried und seine Bewohner falsch lief, geriet er mit Politikern über die Jahre so gut aneinander, dass er dafür abgehört wurde und man diverse Polizeiakten über ihn anlegte.
Zusammen mit Gleichgesinnten protestierte er gegen im Donauried geplante Großprojekte, gegen Fliegerhorst und Bombenabwurfplatz, Atomkraftwerk und - zwischenlager, zuletzt auch gegen ein Testgelände für die Magnetschwebebahn.
Dies brachte ihm den Zorn eines Franz-Josef Strauß' ein, der ausgerechnet ihn einen Kommunisten schimpfte.
Sailer selbst bezeichnet sich als religiösen Menschen, der aus Überzeugung Widerstand leistet und das Donauried literarisch macht.
Als Dichter machte Alois Sailer seine Heimat bekannt, als Rebell berühmt, als Heimatschützer bewahrte er ihre Schönheit.