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BÜCHER
Johann Heiss. Memmingen und Augsburg 1640-1704. Ein Maler des Barock
Peter Königfeld

Johann Heiss. Memmingen und Augsburg 1640-1704. Ein Maler des Barock

Hardcover. Leinen, 400 Seiten, 22 x 24,5 cm, mit 209 grossteils farbigen Tafeln
ISBN 978-3-87437-451-4
Januar 2001

Schwäbische Geschichtsquellen und Forschungen [22]

vergriffen

29,80 €

inkl. MwSt.
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Die "Historie" herrscht vor bei den Themen der Gemälde des Johann Heiss, der - 1640 in der Reichsstadt Memmingen geboren - 1677 dem künstlerischen Ruf der Handels- und Kunstmetropole Augsburg folgt und dort bis 1704 produktiv für Adel, Bürgertum und für die schwäbischen und österreichischen Prälaturen arbeitet.

Seine vielfigurigen Bilder erschließen sich damals wie heute dem Gebildeten, der die moralisierende Sprache von Mythologie, Allegorie und antiker Geschichte erkennt. Das Werk dieses süddeutschen Barockmalers ist heute über viele Museen Europas und Amerikas verstreut, nach wie vor aber auch in den Kirchen Augsburgs und bedeutenden Stiftskirchen Oberdeutschlands präsent.

"Pictor celebris" wird Johann Heiss zu Lebzeiten genannt, und Joachim von Sandrart lobt ihn 1675 ausdrücklich in seiner "Teutschen Academie" als Historienmaler, dessen Bilder "die Liebhaber und Kunstverstaendige sehr wohl contentiren".

1640 in Memmingen geboren, geht er in die Lehre von Hans Conrad und Johann Sichelbein, Mitgliedern einer in Schwaben und im Allgäu agierenden Malerfamilie. Befruchtend für sein Werk werden Einflüsse der großen Meister Venedigs des Cinquecento, Tizian, Tintoretto, Veronese, aber auch der Bassano, die er bei seiner zu vermutenden Wanderung nach Italien aufnimmt. Vielerlei Anregungen verdankt er Poussin, dem herausragenden "pictor doctus" der Epoche und akademischen Kunsttheoretiker, aber auch Johann Heinrich Schönfeld, dem bedeutendsten Maler Deutschlands seiner Zeit.

1663/64 führt ihn sein Weg an den Stuttgarter Hof, wo er eine Reihe von Werken mythologischen, allegorischen und religiösen Inhalts für die Sammlungen der württembergischen Herzöge schafft. Obwohl von evangelischer Konfession, wirkt er mit einer Reihe von großen Altarblättern intensiv an der ersten Modernisierungswelle von Klöstern und katholischen Kirchen in Schwaben und Österreich nach dem Dreißigjährigen Krieg mit.

1677 übersiedelt er nach Augsburg, wo er bis zu seinem Tode 1704 bleibt. Der Rat der Handels- und Kunstmetropole am Lech, die ihn mit ihrer Offenheit für Neues und Fremdes anlockt, bemüht sich in jenen Jahren erfolgreich um die qualitative Hebung der künstlerischen Produktion durch Ansiedlung fähiger Künstler.

In seinen Akademiebildern stellt Heiss sein kunsttheoretisches Programm vom Wesen seiner und der Augsburger akademischen Kunst dar. Sie machen sein Bemühen um Emanzipation aus dem traditionellen handwerklichen Milieu und die Erhebung der Kunst zum Ideal der Vollkommenheit deutlich.

Er folgt in seinen Werken den Prinzipien der zeitgenössischen französischen Kunsttheorie, welche die "Historie" an der Spitze der Gattungshierarchie sieht. Unmittelbare Beziehungen zum Theater mit seinen strengen Regeln der Einheit von Ort, Zeit und Handlung sind in seinen Gemälden deutlich.

Heiss formt aus verschiedenen Anregungen etwas unverwechselbar Neues, das trotz der didaktisch angelegten Inhalte auf die unmittelbare Wirkung auf den Betrachter als Kunstwerk setzt. Seine vielfigurigen Bilder erschließen sich dem gebildeten Rezipienten mit genauen Kenntnissen über Mythologie und antike Geschichte. Sie sind aber gleichzeitig von geistvoller Erfindung und sinnlichem Reiz.

Die Gemälde von Heiss sind auf zahlreiche öffentliche und private Sammlungen verteilt. In der vorliegenden Monographie werden sie in einem Werkkatalog erfaßt und in ihrer komplizierten Ikonographie erläutert. In knapper Form werden Lebensweg und Oeuvre einführend nachgezeichnet. Fast alle derzeit erreichbaren Gemälde werden erstmalig in dieser Geschlossenheit farbig abgebildet.

Dieser Titel erscheint in der Reihe des Historischen Vereins für Schwaben.


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einführung

LEBEN UND WERK

  • Herkunft und Jugend
  • Lehrzeit
  • Stilbildung
  • Aufträge des Stuttgarter Hofes
  • Arbeiten für Kloster Ochsenhausen
  • Geschichte des Verlorenen Sohnes
  • Übersiedlung nach Augsburg
  • Form, Licht und Farbe
  • Beisitzer in Augsburg
  • Die Akademiebilder
  • Allegorien auf den Handel
  • Marktorientierung
  • Werkstatt und Gehilfen
  • Das Epitaph für Christoph Rad
  • Tod und Künstlerisches Erbe

Anmerkungen Tafelteil

TAFELTEIL

  1. Gemälde
  2. Allegorien
  3. Antike Geschichte
  4. Altes Testament
  5. Neues Testament
  6. Heilige und Selige
  7. Handzeichnungen
  8. Druckgrafik

KATALOG DER GEMÄLDE

  • Mythologische Szenen
  • Allegorien
  • Antike Geschichte
  • Altes Testament
  • Neues Testament
  • Heilige und Selige Verschiedenes

KATALOG DER HANDZEICHNUNGEN UND DRUCKGRAFIK

  • Handzeichnungen
  • Druckgrafik

Chronologie der Werke

Archivalien

Stammtafeln

  • Familie Heiss
  • Familie Sichelbein
  • Familie Ruepprecht
  • Familie Küßel

Abgekürzt zitierte Literatur

Register

Bildnachweis

 


Bilder Johann Heiss
*

Weihung von Rhea Silvia, Memmingen

*

Auffindung des Mosesknaben, Zeppelin Museum

*

Heilige Familie, St. Verena in Rot a.d. Rot

*

Bathseba im Bade, Memmingen Stadtmuseum

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