Joseph Bernhart - Da rief Er ein Kind...
Predigten, Betrachtungen
Hardcover, 296 Seiten, 15 x 20 cm, 8 Abbildungen, mit einem Nachwort von Thomas Groll
ISBN 978-3-87437-563-4
Kommentierte Ausgabe, November 2014
sofort lieferbar
Die vielseitigen Betrachtungen und Predigten Joseph Bernharts zur Stellung des Menschen zu Gottes Schöpfung und Ordnung leben ganz aus der Heiligen Schrift.
Der Beitrag über das »Kreuz in der Schule« ist von ungeheurer Aktualität, wenn von politischer Seite immer wieder religiöse Symbole im öffentlichen Raum in Frage gestellt werden. In vielen Punkten sind die Gedanken zeitlos, oder sie waren bei ihrer Abfassung weit in die Zukunft blickend.
Gewissermaßen als Vorbote der Ökologiebewegung weist Joseph Bernhart darauf hin, »daß es eine falsche Herrschaft ist, die Schöpfung auszubeuten, ohne zu verstehen, daß sie Gottes Schöpfung ist. Ja, macht euch die Erde untertan, sagt die Schrift. Zu wem ist das gesagt? Zum Menschen als dem Ebenbild Gottes, damit er die Schöpfung verwalte im Sinne des Schöpfers. Von ihm aber sagt die Schrift, daß er die Dinge zu ihrem Heil geschaffen hat. Der Mensch aber kann wollen, wie er will, gut und böse. Er weiß, was er soll, aber kann auch anders. Das macht den furchtbaren Ernst des Menschseins aus.«
Diese neue Ausgabe beinhaltet zusätzlich: "Was Jung und Alt angeht", außerdem weitere Betrachtungen 1951 bis 1962.
Kommentierte Ausgabe, mit einem Nachwort von Thomas Groll.
© Anton H. Konrad Verlag / Joseph-Bernhart-Gesellschaft e. V.
Joseph Bernhart
Ein außerordentliches Leben führte der 1881 in Ursberg geborene Joseph Bernhart. Er hat sich für ein Leben als Priester entschieden. 1904 erhielt er die Priesterweihe für das Bistum Augsburg, studierte aber davor schon katholische Theologie und Philosophie in München.
In beiden Fachgebieten brillierte er, verband sie zu einem Messpunkt der Authentizität und Integrität in seinem Leben. Mit der gebotenen Ernsthaftigkeit erreichte er den Titel Doktor der Theologie im Jahr 1910 über mittelalterliche Mystik, 18 Jahre später dann den Dr. phil.
Die innere Auseinandersetzung mit der Unterordnung unter kirchliche Autoritäten und die Endgültigkeit des Zölibats brachten ihn dazu "Der Kaplan" zu schreiben. Neben vielen anderen, und sehr bedeutenden Werken aus unserem Programm, spiegelt dieses Werk insbesondere die persönlichen Lebensumstände der prägenden Epoche.
Zunächst also als Kaplan in Markt Wald, Tandern, Hollenbach, Neuburg an der Donau und Murnau, wurde er zudem Mitarbeiter der Zeitschrift "Hochland", die damals schon ökumenisch arbeitete und maßgeblich an der Kritik der NS-Ideologie mitwirkte.
Bernharts Wissensdurst führte ihn weiter zum Studium von Latein, Germanistik und Geschichte in Jena, das nicht beendet hatte, da er inzwischen Elisabeth Nieland kennengelernt hatte. Nach einer schweren Entscheidungsphase heirateten beide geheim und standesamtlich in London - im Jahr 1913.
Damit wurde Joseph Bernhart als Priester oder besser "Laie" exkommuniziert. Seine Rekonziliation, also die Wiederaufnahme in und Versöhnung mit der Kirche, erfolgte erst 1939 und 1942.
Immer und ständig publizistisch tätig, mündete seine Ablehnung der NS-Ideologie 1942 in einem Veröffentlichungsverbot.
Seit 1948/49 war unser Autor wieder ein gefragter Referent. In zahlreichen Vorträgen trug er dazu bei, den wahren christlichen Gedanken von Nächstenliebe und Aufrichtigkeit in Deutschland zu verbreiten und sich in diesem Geiste um die ehrliche Aufarbeitung der Verbrechen zu bemühen.
Er wurde Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Società Europea di Cultura.
Wenig später, 1952, wurde er zum Honorarprofessor für mittelalterliche Geistesgeschichte an der Universität München berufen.
Im Zentrum seines vielfältigen, auch literarisch wertvollen Werkes als Theologe, Philosoph, Dichter und Kulturhistoriker steht die Suche nach dem Sinn und die Frage nach dem Bösen in der Geschichte. Eugen Biser stufte Joseph Bernhart als größten Geschichts- und Existenzdenker des 20. Jahrhunderts ein.
Bei unseren Veröffentlichungen arbeiten wir schon lange und gerne mit der Joseph-Bernhart-Gesellschaft zusammen.
Wenn Sie mögen, können Sie sich hier informieren: