"Nix G’wiss woas ma ned" Der Münchner Finessensepperl
Leben und Tod des Joseph Huber
Hardcover, 140 Seiten, 22 x 27 cm, mit 98 hochwertigen Abbildungen
ISBN 978-3-87437-629-7
1. Auflage, September 2024
sofort lieferbar
„Nix G’wiss woas ma ned“ – diese Worte hat bestimmt schon fast jeder Münchner und fast jede Münchnerin einmal auf den Lippen gehabt. Der Spruch wurde vor 200 Jahren vom berühmten Münchner „Finessensepperl“ geprägt. Geboren als Joseph Huber, lebte er im alten München der Zeit um 1800 und betätigte sich als diskreter Bote von Liebesbriefen.
Mit seinem berühmten Spruch hat er bei diesen Botengängen weder Geheimnisse verraten noch Gerüchte bestätigt. Als geschätzter „Pflastertreter“ verdiente er sich nicht nur eine Brotzeit, sondern auch ein Trinkgeld, das er fleißig sparte. Dieser gut gefüllte Sparstrumpf wurde dem körperlich kleinen Mann später zum Verhängnis.
Der „Finessensepperl“ ist nicht nur mit seinem wohlbekannten Ausspruch bis heute gegenwärtig, als einer der vier „Kragenköpfe“ am Karlstor ist er weiterhin im Münchner Stadtbild präsent.
Prof. Andreas Nerlich widmet sich in diesem Buch erneut einer originellen Persönlichkeit: einer außergewöhnlichen Erscheinung, die sich jenseits der offiziellen Berufswege verdingte, deren Lebensweg und Tod die Neugier wecken und Fragen aufwerfen. Diese beleuchtet Nerlich in einem spannenden, gut recherchierten Text. Bei der medizinischen Untersuchung des erhaltenen Skelettes des Finessensepperl macht der Pathologe und Mumienforscher überraschende Entdeckungen und kommt einer bis heute unentdeckten Gewalttat auf die Spur.
Buchtaufe war am Donnerstag, 26. September 2024, um 18 Uhr im Hörsaal der Anatomischen Anstalt der LMU, Pettenkoferstr. 11., München.
© Andreas Nerlich
Andreas Nerlich
Andreas G. Nerlich ist im Jahr 1957 geboren.
Als Leiter des Instituts für Pathologie an den Standorten Bogenhausen und Schwabing der München Klinik GmbH und als Professor für Pathologie der Ludwig-Maximilians-Universität München hat Andreas Nerlich bereits viel Erfahrung in postmortalen Untersuchungen gesammelt.
Seine Leidenschaft gilt der Erforschung von Krankheiten vergangener Völker. In diesem Fachgebiet - der Palöopathologie - widmet er sich ägyptischen Mumien und Skeletten aus dem Alten Ägypten und aus Bayern.
Sein fundiertes medizinisches Wissen und seine Neugier auf die Lebensumstände der ihm anvertrauten Mumien, haben ihn in weite Bereiche der Menschheitsgeschichte gebracht.
Während der 25 Jahre, in denen hierzu zahlreiche Untersuchungsergebnisse entstanden sind, beschritt Andreas Nerlich den Weg zu Toten aus mitteleuropäischen Gebieten.
Es entstanden Analysen von Mumien und Skeletten aus Gruften und Friedhöfen. Im Rahmen dieser Arbeiten entdeckte unser Autor, der Mumienforscher, auch "Prizessin Wackerstein".
Sie war sehr gut erhalten und selbst Laien können sehen, dass sie ein liebreizendes kleines Mädchen gewesen sein muss.
Die Aufklärung ihres Todes zusammen mit der Nachzeichnung des Lebensweges ihrer Eltern waren so umfangreich, dass daraus ein Buch entstanden ist.
Hier, in "Prinzessin Wackerstein" hat der Tod nicht das letzte Wort. Vielmehr konnte durch ihn Andreas Nerlich ein neues Kapitel aufschlagen, das es uns ermöglicht, hinter die Kulissen des Lebens am Münchner Hof zu schauen und das kleine Wesen zu würdigen.
Zum Inhalt (ein Auszug)
Dokumente und Erwähnungen zum Finessensepperl zu seinen Lebzeiten
- Herkunft, Geburt, Jugendjahre
- Erste Berichte
- Legenden
- Beschreibungen
- Wohnort
- Weitere Berichte
- Die letzten Tage
Erzählungen und Erwähnungen zum Finessensepperl nach seinem Tod
- ...von Personen, die ihn noch persönlich kannten
- Literarische Erwähnungen
- Berichte zu späteren Zeiten
- Seine Präsenz in der aktuellen Literatur
Das Skelett des Finessensepperl und dessen naturwissenschaftliche Untersuchung
- Anatomische Anstalt in München
- Präparation seines Skelettts
- Erste wissenschaftliche Beschreibungen
- Nachuntersuchung aus 1991
- Aktuelle Nachuntersuchung
Rekonstruktion des Lebens des Finessensepperl
- Familie, Geburt
- Sein Kleinwuchs
- Kleidung und Auftreten
- Postillon d'amour
- Sepperl und die Frauen
- Die letzten Monate
- Der Tod
Wie sah der Finessensepperl zum Zeitpunkt seines Todes aus?
Gesichtsrekonstruktion und Abbildungen
Anhang
Bildnachweis
Presse
26.10.2024
hallo-mü, print-Version
München erlesen: Viel Wissen macht Kopfweh
von Claudia Theurer
22.10.2024
Süddeutsche Zeitung, print, S. R3
Als der Finessensepperl den Münchnern Liebesbriefe überbrachte
von Barbara Galaktionow
21.10.2024
SZ, online
Als der Finessensepperl den Münchnern Liebesbriefe überbrachte
(von Barbara Galaktionow)
30.09.2024
Mediennerd, online
von Daniel Pietrzik
21.09.2024
tz/merkur, Wochenend-Printausgabe, S.7 (Buchvorstellung+Buchpräsentationsankündigung)
Ein mörderisches Rätsel
von Matthias Bieber
Weitere Titel von Andreas Nerlich